Donnerstag, 1. Januar 2009

Deutsche an der Costa del Sol

Rund 50.000 deutsche Immobilienbesitzer gibt es alleine an der Costa del Sol in Spanien, sagen wir von Tarifa bis Almuñecar. Eine richtige kleine Stadt also mit etwa 120.000 Einwohnern, vielleicht so gross wie Ulm / Donau. Ausser den Deutschen gibt es auch andere Einwanderer, es gibt eine grosse finnische Ansiedlung in Fuengirola (inklusive eigener finnischer Schule), viele Dänen, Norweger und Schweden sind hier ansässig, und nicht zu übersehen sind unsere englischen Freunde, wahrscheinlich des heimischen Gibraltars wegen. Viele Südamerikaner vorallem aus Argentinien, immer mehr im Kommen natürlich Osteuropa. Ein bunt zusammengewürfelter Haufen Menschen eben, die sich hier das Leben so schön als möglich machen, von Smörrebröd, Marmite gibt es alles bis hin zur Weisswurscht, oder den Borscht aus der Dose. Sogar die Supermärkte haben ihr Sortiment auf die Bewohner der jeweiligen Urbanizaciones angepasst, so gibt es dann die gute alte Unox Gulaschsuppe in El Rosario (viele Deutsche) oder englisches Kaugummibrot in Fuengirola beim spanischen Supermarkt zu kaufen.

All das macht es aber interessant und beweisst, dass nach all der Geschichte in Europa ein Zusammenleben aller Völker auf einem überschaubaren Flecken möglich ist, wenn man es nur möchte, und natürlich dank der wirklich sehr offenen spanischen Einwanderungspolitik. Die grossen Nutzniesser dieser Vielvölkerstadt sind die Kinder aus den Mischehen, die ganz normal mit zwei oder drei Sprachen aufwachsen, in der Schule spanisch, die Mutter Englisch und der Opa vielleicht aus Finnland. Jeder bringt aus seiner Kultur etwas mit, und vielleicht inspiriert auch diese relative Freiheit dazu, Neues zu entwickeln, zu sehen wie andere Kulturen in Europa denken und internationale Freundschaften zu pflegen.