Donnerstag, 4. September 2008

Alternative Energie in Spanien und staatliche Förderung

Und wieder einmal wird das Gesetz zur Förderung alternativer Energien in Spanien novelliert (zum 4. Mal)..... Und wieder einmal ist es, natürlich, das Beste was Europa zu bieten hat, wie der spanische Industrieminister Miguel Sebastián weiss. So wird nach seiner Einschätzung Spanien das Land sein, "das die regenerativen Energien am meisten fördert in Europa".

Leider ist bei genauen Hinschauen nicht alles Gold was glänzt. In Wirklichkeit werden die Förderungen heruntergefahren, um bis zu 35%. Minister Sebastian - bekannt für seine kontrovers-sarkastischen Meinungen - lässt verlauten, dass "wir nicht unser Geld für Strom ausgeben können...." damit "....Deutschland und China Nutzniesser davon sind ....". Viva Globalizacion! Er spricht damit Solarparks an, die mit deutschem Kapital und Firmen in Spanien entstanden sind, und grösstenteils mit chinesischen Fotovoltaikplatten ausgeführt werden.

Dennoch: die Aussage ist so nicht ganz korrekt. Der grösste Solarpark Spaniens (und auch der Welt) mit 1 Mio. qm bebauter Fläche und 23 MW Anschlussleistung (etwa 130.000 Haushalte) steht baldigst in Galizien und wird von der spanischen Cooperativa Solar installiert. Auch der grösste Solar-Park auf einem Dach wird von einer spanischen Firma ausgeführt: Auf der Messe in Barcelona gehen von September 2008 an 3,25 MW ans Netz der Sevillana Endesa, auf 150.000 qm Dachfläche installiert und ausgeführt von der spanischen FIRA 2000. Minister Sebastian möchte mit dem neuen Dekret regulieren, dass für die spanischen Unternehmen mehr herauskommt, sicher legitim, für uns als ausführende Planer hört sich das wieder einmal nach einer Unmenge Papierkram und bürokratischen Aufwand an. Jedenfalls, und das ist ein richtiges Argument, es sollen die kleinen Anlagen mehr gefördert werden als die grossen. Also für die Häuslesbauer gilt dann in Zukunft: Windmühlen und Solar Paneele auf die Flachdächer packen! Vergessen Sie bei Ihrem Hausbau daher nicht, Ihren Statiker zu avisieren, die zusätzliche Last mit zu berechnen.
Wir warten gespannt auf das Dekret.

Dienstag, 2. September 2008

Immobilienkrise: Nun also auch Costa del Sol

Schon erstaunlich, wie schnell so ein Kartenhaus zusammenfallen kann. Plötzlich kauft keiner mehr eine Immobilie in Marbella oder sonst wo an der Costa del Sol. Makler, Bau- Unternehmer und Bau-Träger machen reihenweise pleite oder halten sich gerade noch über Wasser. Was eben noch eine Million wert war, hat nun gerade mal die Hälfte.

Die “Residential-Tourismus-Standardhypothek” (= beleihe dein Haus in England so viel wie es geht, bezahle EUR 3.000 Anzahlung für die Millionen Villa in Marbella samt neuer Hypothek, und verpulvere das was übrig bleibt) rechnet sich nicht mehr. Denn keiner hat daran gedacht, dass auch einer Bank einmal das Geld ausgeht. Nun also auch an der Costa del Sol überbewertete Immobilien en masse, und selbst auf Zwangsversteigerungen finden sich kaum noch Käufer.

Aber seien wir mal ehrlich: Ist es nicht sogar notwendig, dass wieder Normalität in den überhitzten Markt kommt? Ich freue mich auf mehr Service, bessere Preise, und vernünftige Raumplanung statt massenhaftes zubetonieren. So hat doch alles seinen Sinn. Wie sagte doch Warren Buffet so schön: Der Markt reguliert sich selbst.